Musikverein Uelsen meldet sich mit stimmungsvollem Auftritt zurück

Der Musikverein Uelsen im stimmungsvollen Licht der altreformierten Kirche in Emlichheim. Foto: Prigge

Der Musikverein Uelsen im stimmungsvollen Licht der altreformierten Kirche in Emlichheim. Foto: Prigge

 

Von Jörg Leune

Die altreformierte Kirche Emlichheim war am Samstagabend bis auf den letzten Platz mit erwartungsfrohen Menschen gefüllt. Vor der Orgel die breite Bühne zwischen Keyboard und Schlagwerk. Um die Orgel rosa Licht. Über den Köpfen die beiden Videowände mit der Begrüßung zum 28. Weihnachtskonzert des Musikvereins Uelsen. Eigentlich war es wie jedes Jahr. Und doch war es nicht wie sonst. Fast drei Jahre hatte man pandemiebedingt pausieren müssen. Und eine solche Pause geht – zumal an einem symphonischen Blasorchester – eigentlich nicht ohne Schaden vorüber. Nicht nur Konzerte fielen aus, sondern besonders Proben waren wegen der hohen Aerosolbelastung durch die Blasinstrumente nicht möglich. Später kam die schwierige Suche nach einem größeren Probenlokal dazu.

Corona-Krise bestens überstanden

 

Doch der Einzug der über sechzig Musiker, am Schluss die Chefin Helga Hoogland und der Gesangssolist Tobias Klomp, ließen das Vergangene fast vergessen. Und als die ersten Fanfarentöne erklangen, da wusste man: Der Musikverein lebt wie eh und je. Kaum verändert der durchweg geschmeidige Klang der Holz- und Blechbläser, eine unglaublich präzise Unterstützung durch die Perkussionisten, und insbesondere die fein gestaltenden Dirigierbewegungen Helga Hooglands. Die lange Krise war bestens überstanden. Weihnachtliche Choräle standen am Beginn und am Schluss. Erfolgreich wurde das Publikum zum Mitsingen aufgefordert. Dazwischen vertraute und doch wieder überraschende Arrangements von Filmmusiken wie Silvestris „Forrest Gump“ und „The Polar Express“ oder, besonders für die anwesenden Kinder gedacht, die „Eisprinzessin“. Dazu Fantasien über bekannte Choräle, die zunächst mit Einzelsequenzen der Melodie umspielen, um abschließend mit voller Besetzung die bekannten Strophen zu präsentieren.

Tobias Klomp überzeugt als Solist

 

Tobias Klomp war als Solist geladen und er bekannte in seinen heiteren Kommentaren, dass er sich noch nie über eine Konzerteinladung so gefreut habe wie zu diesem Abend. Er hatte den Bogen seiner Vorträge besonders weit gespannt. Von Gabor Klink-Spekker am Keyboard begleitet, begann er mit dem schier unverwüstlichen „White Christmas“, überraschte mit einem herben „Ave Maria“ des Renaissancekomponisten Giulio Caccini und entfaltete schließlich all seine Stimmkraft zusammen mit dem großen Orchester. Hier überzeugten besonders drei Arrangements Malte Schillers, „Liebe gewinnt“ von „Brings“, ABBAs „The Way Old Friends Do“ und der allseits bekannte Elvis/Pet Shop Boys-Hit „You were always on my Mind“.

Texte ergänzen Musikvortrag

 

Die eindrucksvollen und durchweg sehr gelungenen Musikvorträge wurden auffallend gewinnend und für das Publikum hilfreich von der Flötistin Pia Brill kommentiert. Ihr Vortrag spiegelte für alle vernehmbar die glücklich überwundenen Schwierigkeiten wider und ersetzte im Verbund mit den eingeblendeten Titeln und Texten vorzüglich das in früheren Jahren gedruckte Programm. Traditionell gehört zum Weihnachtskonzert der Vortrag eines kurzen Textes. Diesmal trug Friedel Bröker eindrucksvoll „Die Insel der Gefühle“ aus den „Bardeler Adventsmeditationen 2006“ vor.

Vor dem Schlussjubel und den Zugaben der hochverdiente Reigen der Blumen und Dankesworte. Pia Brill sprach sie für Tobias Klomp, Jannik Janzen für Helga Hoogland, diese selbst dann für Pia Brill.

Grafschafter Nachrichten – 19.12.2022

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