Vorweihnachtlicher Beifallssturm

Vorweihnachtlicher Beifallssturm

Musikverein Uelsen spielt vor 850 Zuschauern in Emlichheim

Von Jörg Leune

Der Musikverein Uelsen hat mit seinem traditionellen Weihnachtskonzert in der altreformierten Kirche Emlichheim begeistert. Die Musiker unter der Leitung von Helga Hoogland erhielten am Sonnabend viel Applaus.

Emlichheim/Uelsen. Zu den großen Dezember-Veranstaltungen gehören seit vielen Jahren Helga Hooglands Weihnachtskonzerte. In diesem Jahr war der Vorverkauf auf 850 Plätze beschränkt worden. Und so war das Konzert schon seit Wochen wieder ausverkauft. In mustergültiger Organisationsarbeit hatten die Veranstalter die Platzierung vorgenommen. So war der erste Eindruck des Abends ein optischer. Nur ein Lichtband erhellte den Raum um die Orgel, auf dem die mehr als 70, vorwiegend jungen, Bläser Platz genommen hatten. Hinten links ein variabler Satz von fünf Perkussionisten. Vorne rechts als besonderes Markenzeichen des derzeitigen Musikvereins Uelsen die tiefen Bläser: fünf Tuben, drei Euphonien, eine Hörnergruppe, die Posaunen. In der Mitte die Trompeter, davor die Flöten, links die übrigen Holzbläser. Am äußersten rechten Rand der diesjährige Gastchor, der weißgekleidete Emder Gospelchor „Free Spirit“ unter Leitung von Birgit Zuther-Hindriksen.
Wenn Helga Hoogland dann den Stab hebt zum Auftaktstück „Millenium“ von O.M. Schwarz, dann verwandelt sich unter ihrem gewohnt präzisen Dirigat das optische Bild in ein akustisches von höchster Perfektion. Auf das einleitende Schlagwerk antworten die tiefen Bläser und entfalten ihr Thema, das wiederum von den Holzbläsern weich abgefangen wird. In dieser anspruchsvollen symphonischen Fantasie zeigen sich bereits aufs Beste die Vorzüge des Musikvereins, die technischen Fertigkeiten der Instrumentalisten und die musikalische Durcharbeitung des Satzes.
Genauso überzeugend dann der erste Auftritt des Chores, „God is able“ im Arrangement von Helmut Jost. Hier wie in den folgenden Sätzen übernehmen immer wieder andere Sängerinnen den Lead-Gesang, während der Chor in wunderschön abgestimmter Weise respondiert.
Und so geht es weiter im Wechsel der Ensembles durchs Programm, von den Zuhörern mit immer neuen Beifallsstürmen beantwortet. Gelegentlich erklingen Weihnachtsmelodien in ungewöhnlichen Arrangements, man kann innerlich mitsingen, während man den Bläserfantasien lauscht.
Bianca Holthuis trug zwei Sologesänge zur Orchesterbegleitung vor, einmal ihr bekanntes „Music“ von John Miles und „Have yourself a merry little Christmas“ von Martin und Blane. Ihre Stimme entfaltete sich in dem großen Klangkörper besonders überzeugend und wurde mit viel Beifall begrüßt.
Einen lustigen und doch tiefsinnigen „Ochse und Esel. Ein Dialog“ trugen Fritz Baarlink und Friedel Oelerink vor. Ihm folgte ein „Ochs und Esel Blues“ des Orchesters mit einem herausragenden Euphonium-Solo von Jannik Janzen.
Der Chor hatte sich im zweiten Teil durch seine Begleitband verstärkt. Es gab schelle, sehr rhythmische Sätze, die durch (teilweise inszeniertes) rhythmisches Klatschen geprägt waren. Das kam im Publikum besonders gut an, erlaubte es aber nicht, die Textinhalte zu vernehmen.
Erneut ein toller Erfolg dieses traditionellen Weihnachtskonzerts, das nach Blumenübergabe, Dankesworten, Zugaben und gemeinsamem Abschluss Gesang in die Weihnachtszeit entließ.

Grafschafter Nachrichten – 23.12.2013

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