Musikverein Uelsen gibt großes Jubiläumskonzert
Unter dem Motto „Zurück in die Zukunft“ gibt der Musikverein Uelsen am 3. Oktober sein großes Jubiläumskonzert. Der Verein blickt auf 25 erfolgreiche Jahre zurück. Das Konzert ist erwartungsgemäß ausverkauft.
Von Manfred Münchow
Uelsen. „Ich hatte vorher mit Blasmusik nicht allzu viel am Hut“, sagt Helga Hoogland freimütig, wenn sie sich an die Gründungsphase des Musikvereins Uelsen im Jahr 1990 erinnert. Die studierte Instrumentalpädagogin ist von der Gründung des Musikvereins bis heute ununterbrochen als Dirigentin für die musikalische Entwicklung des Orchesters verantwortlich.
Als sie nach dem Studium die Chance bekommt, einen neuen Musikverein in Uelsen aufzubauen, ergreift sie die Chancen, die in dieser Aufgabe stecken. Aus den Anfängen mit 21 aktiven Musikern hat sich ein modernes Großorchester mit über 70 Musikbegeisterten Grafschaftern entwickelt, das bislang ohne die in Veldhausen wohnende Helga Hoogland nicht vorstellbar ist. Dabei hatte sie bei der Übernahme des Jobs zunächst nur für fünf Jahre geplant. „Wo geht es hin?“, diese Frage konnte die Dirigentin vor 25 Jahren auf jeden Fall noch nicht beantworten.
Wenn es so etwas wie ein Erfolgsrezept für den Musikverein gibt, dann gehört sicherlich die Förderung junger Musiker aus der Region dazu. Sie führt dazu, dass die Laienmusiker bei ihren durchweg ausverkauften Konzerten nicht nur den richtigen Sound auf die Bühne bringen, sondern auch mit der flotten Interpretation moderner Stücke gegen das oftmals angestaubte Image der Blasmusik anspielen. So gehören unter anderem etwa Stücke von Pink Floyd, Deep Purple und Queen zum Programm. Das verschafft dem Musikverein gerade auch bei Jugendlichen verstärkt Gehör. Helga Hoogland versucht, die Musiker für die erforderlichen Leistungen zu begeistern, denn sie ist sich in einem Punkt ganz sicher: „Die Leute müssen selber dafür glühen, damit es gut wird“.
Dafür legen die Verantwortlichen des Musikvereins unter dem Vorsitz von Johann Epmann auch viel Wert darauf, dass verschiedene Projekte das Mitmachen im Orchester spannend machen. Dazu gehören in der Rückschau verschiedene Konzertreisen ins Ausland ebenso wie Projekte mit dem Lise-Meitner-Gymnasium und das Einspielen von CD‘s.
Zum Tagebuch der Konzerte gehören unter anderem auch Auftritte auf dem Opernplatz in Hannover, bei der Eröffnung der Vechtetalhalle in Emlichheim, beim Festival des Weltkindertheaters in Lingen, der Internationalen Touristikmesse im niederländischen Utrecht, beim „Tag der Niedersachsen“ in Leer und bei der Eröffnung des Autobahnkreuzes in Schüttorf.
„Wenn ihr nicht beim Schützenfest spielt, überlebt ihr nicht.“ An diesen „Ratschlag“ aus der Gründungszeit können sich die Verantwortlichen des Musikvereins Uelsen noch gut erinnern. Dennoch hat man sich für einen anderen Weg entschieden. „Wir können auch einen Radetzky-Marsch spielen, aber andere Gruppen können das viel besser“, sagt Helga Hoogland und verweist als Beispiel auf den „hervorragenden Spielmannszug“ in Uelsen und stellt gleich klar, dass sich der Musikverein nicht selbst aufs Podest stellen will: „Wir machen uns nichts vor, wir sind keine Profis. Wir begeben uns auf eine musikalische Entdeckungsreise und wir haben riesigen Spaß dabei.“ Und auch diese Herangehensweise trägt zum Erfolg der Musiker bei.
Ein großes Jubiläumskonzert bringt der Musikverein am kommenden Sonnabend in der Vechtetalhalle in Emlichheim auf die Bühne. Für dieses Projekt ist eine Kooperation mit der Bürgergemeinschaft Emlichheim gebildet worden. „Zurück in die Zukunft“ heißt das Motto, wenn die Musiker unter der Leitung von Helga Hoogland ab 20 Uhr ihr breites Repertoire erklingen lassen. Die Karten für dieses Konzert sind erwartungsgemäß seit einiger Zeit ausverkauft.
Das Motto hat der Science-Fiction-Film „Zurück in die Zukunft“ geliefert. Die Konzertbesucher werden am Sonnabend mit auf eine Zeitreise genommen. Stationen dieser Reise sind einige Fixpunkte aus dem 25-jährigen Wirken des Musikvereins. Zu hören sein werden unter anderem große Film- und Musicalkompositionen wie etwa aus „Phantom der Oper“, und Hits wie die „Bohemian Rhapsody“ von Queen sowie ein Elvis Arrangement. Dazu gibt es eine Lichtshow und passende Bilder auf der Bühne.
Ein Wiedersehen gibt es auf der Reise auch mit Grafschaftern, die eine besondere Beziehung zum Musikverein haben: Die Sopranistin Sarah Bouwers und der Tenor Gerald Geerink. „Sarah hatte ihren ersten großen Auftritt 1998 in der Vechtetalhalle zusammen mit dem Musikverein“, erinnert sich Vorsitzender Epmann an das Solo „Castle on cloud“ aus dem Musical „Les Miserables“. Heute ist Sarah Bouwers auf großen Bühnen zu hören. Gerald Geerink studiert Gesang an der Hochschule für Musik in Berlin und wird genauso wie Gitarrist und Universitätsdozent Jan-Olaf Rodt dem Konzert „noch einmal mehr an Drive geben“, verspricht Dirigentin Hoogland.
Grafschafter Nachrichten – 01.10.2015