Benefizkonzerte bringen 12500 Euro für krebskranke Kinder
gn Nordhorn. 12500 Euro sind am vergangenen Sonnabend bei zwei Benefizkonzerten in der „Alten Weberei“ für den „Verein zur Förderung krebskranker Kinder Münster“ zusammen gekommen. Mehr als 800 Zuhörer erlebten die Konzerte des Musikvereins Uelsen (Leitung: Helga Hoogland) und des „JaPoRoGo-Chors“ aus Nordhorn (Leitung: Rob Zieverink). Mit dem Erwerb einer Eintrittskarte wurde das Engagement des „Vereins zur Förderung krebskranker Kinder“ an der Universitätsklinik in Münster unterstützt. Für diese Spende wurde das Publikum mit einem vielfältigen Programm belohnt, das die große Bandbreite der musikalischen Aktivitäten der Mitwirkenden zeigte. Die Akteure boten ein buntes Programm mit unterschiedlichsten musikalischen Darbietungen.
Die etwa 70 zumeist jugendlichen Mitglieder des Musikvereins beeindruckten mit Orchesterbearbeitungen bekannter Melodien aus den Bereichen Rock-, Pop- und Filmmusik. Aus dem umfangreichen Repertoire des Musikvereins wurde mancher Ohrwurm aufgegriffen.
Der „JaPoRoGo-Chor“ trat im Wechsel mit dem Orchester auf und sorgte mit Werken aus dem Jazz-, Pop-, Rock- und Gospel-Repertoire für ein Kontrastprogramm. Der Akzent lag bei besinnlichen Kompositionen, die von den 40 Sängerinnen und Sängern mit viel Freude zu Gehör gebracht wurde. Der Chor wurde dabei begleitet von Ivo Weijmans (Schlagzeug), Freek Engelbarts (Bass), Paul Driessen (Gitarre) und Roun Zieverink (Flügel). Sein ganzes Können brachte der Chor zur Entfaltung, als er am Schluss des Konzertes „Bohemian Rapsody“ von „Queen“ darbot. Im zweitem Konzert am Abend spielte zudem das Akkordeonorchester der Musikschule Nordhorn, das von Rob Zieverink geleitet wird.
Das Benefizkonzert wurde von Daniela Scholten und Fritz Baarlink einfühlsam und mit dem Akzent auf verschiedene Aspekte der Kinderkrebshilfe moderiert. Beide sind betroffene Eltern und gaben dezent Einblick in die Welt betroffener Familien. Die medizinische Seite beleuchtete die leitende Oberärztin der Kinderonkologie an der Uniklinik in Münster, Professorin Dr. Claudia Rössig. Sie berichtete von den inzwischen in vielen Fällen guten Heilungschancen bei Krankheiten, die früher unweigerlich tödlich endeten. Derzeit erkranken jährlich 25 Kinder auf eine Million Einwohner. Für die Kinderkrebsklinik Münster bedeutet dies 120 bis 150 neue Patienten pro Jahr, davon durchschnittlich drei aus der Grafschaft.
Manfred Blomberg vom Vorstand der Kinderkrebshilfe Münster, der vor 19 Jahren seine Tochter durch eine Krebserkrankung verloren hatte, berichtete von den Nöten und Bedürfnissen der hart getroffenen Familien, für die der Verein dann ein Brückenteam ins Leben rief, das seitdem die Betroffenen im Sterbeprozess zu Hause medizinisch und therapeutisch begleitet. Inzwischen werde diese Leistung von den Kassen übernommen, sodass der „Verein zur Förderung krebskranker Kinder Münster“ sich neuen Aufgaben zuwenden könne. Landrat Friedrich Kethorn, Schirmherr der Konzerte, sagte, dass die Gesellschaft über die Solidargemeinschaft der Versicherten hinaus auf solche Fördervereine und Spenden und das Ehrenamt der Bevölkerung angewiesen sei.
Heike Weßling berichtete, wie die Kinder mit der Krankheit umgehen und welch hohen Stellenwert dabei die Betreuungsangebote der Kinderkrebshilfe mit zusätzlichem medizinischen Personal, Spielzimmer, Erzieherinnen sowie Kunst- und Musiktherapeuten haben. Heike Weßling und Fritz Baarlink hatten seit Monaten mit betroffenen Eltern die Konzerte organisiert. Als Sängerin beim „JaPoRoGo-Chor und als Saxophonist im Musikverein wurden sie von ihren Musikgruppen eifrig unterstützt. Als Erfolg dieser Bemühungen werteten die Organisatoren den Erlös.
Grafschafter Nachrichten – 01.04.2011