Traditionelles Weihnachts-Highlight
Über 1000 Zuhörer beim Konzert des Musikvereins Uelsen in Emlichheim
Fast tausend Plätze hat die altreformierte Kirche in Emlichheim, aber sie reichten am Samstagabend beim Weihnachtskonzert des Musikvereins Uelsen nicht aus. Denn dieses Konzert, das traditionell am Vorabend des 4. Advent gegeben wird, hat sich inzwischen zu einem echten Niedergrafschafter Highlight entwickelt.
Von Jörg Leune – Emlichheim. Obwohl viele Zuhörer sich Stühle aus den Gemeinderäumen besorgen mussten, hat die Veranstaltung doch ihren familiären Charakter bewahren können. Zur Tradition dieses Abends gehören auch die musikalischen Gäste. Das waren in diesem Jahr die jungen Sängerinnen und Sänger des von Werner Davids geleiteten Gospelchors aus dem ostfriesischen Wirdum. Das Orchester war links von der Orgel platziert, der Chor rechts. Beide Ensembles wechselten sich in ihren Darbietungen ab. Wie gewohnt bot der Musikverein einen bunten Strauß weihnachtlicher und nichtweihnachtlicher Einzeltitel und Medleys. Und wie gewohnt waren die Zuhörer immer wieder von neuem erstaunt über die bravouröse Darbietung. Präzise wurden Helga Hooglands Anweisungen umgesetzt. Die siebzig überwiegend jungen Musiker waren wieder einmal hervorragend vorbereitet, und alle Instrumentengruppen zeigten sowohl im kräftigen Gesamtklang wie in den dynamisch fein differenzierten Partien ihr großes Können. Auf diese Weise lernten die Zuhörer, bekannte weihnachtliche Melodien aus aller Welt ganz neu zu hören. Zu einem mit besonders starkem Beifall aufgenommenen Höhepunkt des Abends wurde der bekannten Satz aus der Bach-Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ in der Bearbeitung für sinfonisches Blasorchester. Neben diesem perfekten Orchesterklang hatte es der Wirdumer Gospelchor zunächst nicht leicht. Die trockene Akustik der vollbesetzten Kirche behinderte anfangs das Verhältnis der schönen Solostimmen und des Gesamtklanges des Chors. Dennoch war der Beifall auch schon nach den ersten Sätzen durchaus ermutigend. Im Laufe des Abends wurde die Klangbalance auch immer besser. Besonders gut gelangen die afrikanischen Arrangements mit der Bongobegleitung. Und auch die Kombination der Weihnachtscarols „Hark! the Herald Angels sing“ im Satz von Mendelssohn-Bartholdy mit dem „Gloria“ des französischen „Les anges de nos campagnes“ setzte dem Konzertabend ein glänzendes Licht auf. Ungeplant, aber desto eindrucksvoller war die Wirkung, wie die Gäste sich immer wieder zu den Rhythmen des Musikvereins im Takt mitwiegten. Schon lange gehört die Aktivierung der Zuhörer zu den Markenzeichen dieser Weihnachtskonzerte. Auch wenn der Gesang beim Psalm 150 noch nicht wie geplant klappte, „Tochter Zion“ und „Lobe den Herren“ machten aus Musikern und Publikum eine große Gemeinschaft. Ebenfalls traditionell sind die besinnlichen Wortbeiträge des Abends, die diesmal Friedel Oelerink vortrug. Wie vor zwei Jahren rezitierte Fritz Baarlink zum Abschluss die Weihnachtsgeschichte des Lukas zur eindrucksvollen Orchesteruntermalung von James L. Hosey. Als am Ende des Abends, nachdem die Blumen überreicht waren, Anita Jüngerink der Leiterin des Abends Helga Hoogland für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre immer wieder neue Motivationsfähigkeit dankte, da sprach sie gewiss auch für die über tausend Zuhörer.